Nach der Steuermannsbesprechung mit den bewährt professionellen Winddaten von
Meno Schrader, ging es am Samstag 12:30 auf die Bahn. Die
J80 starteten als erste Gruppe, gefolgt von den 5.5er und den Albin Express. Der böige
Westwind forderte den Taktikern und Steuerleuten mit seinen Drehern alles ab und
machte die Annäherung an die Luvmarke vor der Mole von Schilksee zu einem
äußerst anspruchsvollen Unterfangen. Auf dem Downwindkurs galt es dann, sich für
die richtige Seite zu entscheiden, um entweder mit 14 Knoten zum Leefass zu gleiten
oder mit quälenden 8 Knoten runter zu „treiben“.
Die im Laufe des Tages bis zu 28 Knoten starken Böen wurden dem ein oder anderen
Boot allerdings auch zum Verhängnis, so dass reichlich Sonnenschüsse und
verpatzte Manöver zu sehen waren.
Auch uns erwischte es in Führung liegend, als sich das Gennakerfall am Leefass
entschloss in seiner Klemme zu bleiben. So verlängerten wir die ohnehin sehr lang ausgelegte
Bahn um 500m unfreiwillig und ordneten und im Mittelfeld wieder in die
letzte Kreuz ein. Zumindest was die Nummer der Bahn anging, hatte die
Wettfahrtleitung ein Einsehen. So wurde ab der zweiten Wettfahrt von 3 auf 2 Runden reduziert. Die
Enttäuschung aus dem Patzer im ersten Rennen noch nicht ganz aus dem Kopf, gelang
uns leider auch im zweiten Lauf keine gute Platzierung, was die frühe Hoffnung
aufkommen ließ, diesmal zumindest nicht wieder auf dem "beliebten" Schreibplatz zu
landen.
Das dritte und letzten Rennen des ersten Tages fand dann ohne die Klasse der 5.5er
statt, die sich lieber schon mal bei Kaffee und Kuchen auf die anstehende Herausforderung
beim abendlichen Würstchengrillen vorbereiten wollten. Auf den Albin Express herrschte
mittlerweile Einigkeit darüber, dass es Abwärts auch ohne Spi ausreichend schnell ging.
Allerdings sollen gerüchteweise auch einige J80 Downwind ohne Gennaker gesichtet
worden sein.
Zurück im Hafen gab es dieses Jahr wieder das bereits erwähnte obligatorische Grillen
im Garten des Yachtclubs Strande, im Laufe dessen neben dem erlebten auf dem
Wasser und diverser Protestverhandlungen auch forstwirtschaftliche Maßnahmen zur
Erzielung weiterer abendlicher Sonnenstunden diskutiert wurden.
Am nächsten Morgen ging es dann bei unverändertem Wind und Sonnenschein um
10:45 in den 2. Tag. Die gegenüber dem Vortag leicht gesunkenen Temperaturen
konnten nicht verhindern, dass die jungen Wilden der J80-Klasse im zweiten Rennen des
Tages einem kollektiven Frühstart hinlegten. Eine umgehende Disziplinierung
per Blackflag seitens der Wettfahrtleitung zeigte allerdings Wirkung und so
gab es nach 6 Wettfahrten bei traumhaften Bedingungen (wobei in der 5.5er Klasse am
Sonntag nur noch eine Wettfahrt gesegelt wurde) auf den Podiumsplätzen der J80 Klasse
drei punktgleiche Boote. Platz 1 ging an die Diven, Platz 2 an die Weltspitze auf der Campaign und
Platz 3 mal wieder an die schreibstarke PIKE.
Für uns war es ein weiteres schönes Wochenende, um unsere Starkwindeinstellung für die
WM zu optimieren. Wenngleich zu vermuten ist, das spätestens nach der Kieler Woche das 2015er
Windkontingent aufgebraucht sein könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Hopp