Bericht von der Travemünder Woche 2012

geschrieben von  Samstag, 02 März 2013 19:13

Seit April 2012 sind in Travemünde erstmals zwei J80 (GER616 Filou und GER1406 Marama) beheimatet. Durch meine Mitgliedschaft im LYC bestand die Möglichkeit für unsere  J80 Klasse intern etwas Werbung zu machen und ich freute mich, dass die Travemünder Woche 2012 eine eigene J80 Wertung und Preise für die Mittelstrecke ausgeschrieben hat.

Da ich erst ganz frisch in die J80 Szene eingestiegen bin , ein neues Boot hatte und eine Crew noch im Stande war aufzubauen, wollte ich nicht noch groß die Werbetrommel rühren. Es kam ja auch  eine  Ankündigung auf unserer Klassenvereinigungs-Internetseite, allerdings  erst in der laufenden Saison. Daraus folgten nur zwei gemeldete J80 (die o.g. Einheimischen), die dann zwar mit den großen ORC-Yachten starteten, aber auch als Klasse gewertet wurden. Einen eigenen Start konnten wir mit zwei Startern natürlich nicht beanspruchen. Organisatoren und Wettfahrtleitung mussten auch erst Erfahrungen mit der neuen Bootsklasse machen: Die Distanz von 42sm nach Karte wurde mit Kreuz zu einem mehr als achtstündigen Törn. Dieses Jahr werden wir auf dem etwa 25% kürzeren Kurs der anderen Startgruppen antreten.  Ob unsere Klassenregeln auch bei zwei Startern ein Crewwiegen beim Check-in notwendig machen oder das Formblatt (wie zur Kieler Woche) ausreicht, kann noch diskutiert werden. Die Infrastruktur im Check-in-Zelt stand bereit.  Konnte ja keiner ahnen, dass GER616 und GER1406 schon mal zusammen trainieren und zum Apres-sail gehen und nur schwer beim Gewicht schummeln können.

Herausforderung Mittelstrecke

Die Mittelstreckenregatta von Travemünde nach Grömitz wird um feste Seezeichen kreuz und quer durch die Lübecker Bucht gesegelt. Für die meist deutlich größeren, nach ORC-Club startenden Schiffe waren es 2012 immerhin 42 sm (Kartenkurs) über die Ansteuerungstonne Offentief (Richtung Wismar), Seezeichen vor Niendorf/Timmendorfer Strand, Neustadt i.H. und des Lübeck-Gedser-Weges bis vor die Seebrücke von Grömitz. Für die anderen Startgruppen gab es einen kürzeren Kurs. Bei 5 und 6 Bft Wind waren hier neben dem auf up&down-Kursen trainierten Segelhandling auch Navigation unter Einschluss von Strömung, Welle und küstenbedingten Windveränderungen gefragt. Dass der leichteste und jüngste an Bord nun auch noch navigieren sollte, wusste er vorher nicht. Auch nicht, dass er dafür prädestinert war, Getränke und Proviant aus der sonst verwaisten Kabine zu reichen, um die Motivation der Crew über 8h aufrechtzuerhalten. Im Hafen von Grömitz erwartete uns ein Restaurantzelt für Regattateilnehmer nebst Hafenfest mit Live-Musik von der Bühne.

Nach Regatta mit einem feuchten Schiff ohne Gepäck, Landstrom, Bordtoilette in einem anderen Hafen übernachten? Da Grömitz nur 30 Autominuten von Travemünde und Lübeck entfernt ist, hatten beide J80-Teams am Vorabend ein Auto mit trockenem Gepäck, Matratzen, Heizgebläse samt Kabeltrommel am Hafen positioniert. Bei schlechter Witterung wäre  auch heimschlafen in Lübeck möglich gewesen. Für das Seglerfrühstück war im Restaurantzelt gesorgt, so dass die fehlende Kabinenausstattung der J80 auch hier nicht störte. Die sanitären Einrichtungen in Grömitz waren ausgezeichnet. Am Sonntag wurde vor dem Hafen von Grömitz gestartet und mangels Wind nach kurzem Zickzack über die Bucht am späten Mittag an der Tonne 1 des Lübeck-Gedser-Weges gezeitet. Klar dass wir kurz vorm Ziel noch eine große Fähre in die Taktik einbeziehen mußten, deren Windabdeckung/ -verwirbelung nicht zu vernachlässigen ist. Die Wettfahrt war so geplant, dass die Teilnehmer nachmittags wieder in Travemünde waren und die Heimreise ins Binnenland antreten konnten. In unserem Fall mit dem 30 minütigem Abstecher über Grömitz, dass nahe der Autobahn A1 liegt.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass das große Rotter-Glas, gefüllt mit Niederegger Marzipan, als Preis in der J80-Wertung von Dr. Meinhard Braedel und Crew auf GER616 „Filou“ersegelte wurde.

Neben den hervorragenden und traditionell als J80-Einheitsklassenregatten gesegelten Wettfahrtserien Major, WetterWelt-Cup, Kieler Woche und Flensburger Herbstwoche, kann ich die Mittelstrecke der Travemünder Woche als Ergänzung  des Regattakalenders nur empfehlen. Und wenn das Boot ohnehin aufgeriggt in Travemünde ist, kann separat für die am folgenden Wochenende um 11 Uhr startenden up&down-Wettfahrten auf der Seebahn gemeldet.

Für Fragen zu Logistik, Unterkunft, Kranen, ggfs. eigener J-80-Steg stehen neben der uns wohl gesonnenen Travemünder-Woche-Geschäftsführung auch die beiden lokalen Crews gerne zur Verfügung.

 

Maximilian Gebhard
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ww.GER1406.de 

Meinhard Braedel
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