„Wie immer“
- so wurde die KiWo 2018 am häufigsten beschrieben. Das heißt viel Wind, sehr viel Wind, Schauerböen, Regen und langes Warten bis AP endlich runtergenommen wird.
Und so fing auch der ersten Regattatag am Donnerstag an - starke Böen fegten aus Nord-West und machen die Bahn Foxtrott zu holprig - um 15:30 kam dann von Seiten der Wettfahrtleitung den Vorschlag, auf Bahn Echo zu segeln, was jedoch auf Grund von der Lage am Rande von Stollergrund und wegen noch stärkerer Windvorhersagen mit Böen um die 33 Knoten von Seiten der örtlichen Seglern nicht angenommen wurde. Die J/80 Klasse blieb daher an Land, während die J/70 Klasse sich auf Bahn Echo wagte und 2 Wettfahrten unter zum Teil sehr harten Böen segeln konnte.
Am 2. Wettfahrttag wurden alle Boote auf die Bahn Foxtrott geschickt und dort mit starkem Wind, Böen bis 30 Knoten und fast 1,5 Meter Wellen empfangen. Trotzdem konnten 4 Wettfahrten gesegelt werden. Platz 1-3 wurden von Pike, Ja Schatz und Diva belegt. Für einen ganz besonderen Nervenkitzel sorgte Max Gebhard und Crew, indem sie den Alptraum vieler Segler grade bei diesen Segelbedingungen durchmachen mussten. Der Gennaker hatte sich beim Bergen weit oben am Vorstag so verdreht, dass er nicht mehr zu bergen war. Mit flatterndem Gennaker segelten und trieben sie immer weiter auf die Küste zu. Um sie drei Schlauchboote, aber keiner hatte die Ausrüstung, sie in den Schlepp zu nehmen und so strandeten sie auf 0,50 m Wassertief auf dem Strand östlich von Wendtorf. Ein Seenotretter konnte sie letztendlich bergen.
Samstag - und wieder hing AP. Starke Böen und ein drohendes Gewitter machten der Wettfahrtleitung das Leben so schwer, dass sie am Ende die Segler bat, in den jeweiligen Klassen abzustimmen, ob gesegelt werden sollte. Sowohl bei der J/80 und der J/70 Klasse waren die meisten Eigner gegen eine Wettfahrt, was für sehr viel Unmut bei den Seglern sorgte, die gerne gesegelt wären.
Das Fazit von sehr vielen Gesprächen im Konjunktiv II (hätte, hätte…) ist, dass in Zukunft die Entscheidung für den Start bei der Wettfahrtleitung bleibt und dass jeder Skipper selbst entscheidet, ob sein Boot unter den gegebenen Bedingungen an der Wettfahrt teilnimmt.
So wurden aus den 4 geplanten Wettfahrttagen doch noch 2, da zum Glück am Sonntag bei etwa 14 Knoten und 0,5m Welle weitere 3 Wettfahrten gesegelt wurden. Spannend wurde der Sonntag vor Allem weil die J/70 Klasse einmal genau in die Leetonnen Umrundung der J/80 Klasse gestartet wurde. Eine J/70 erwischte dabei auf dem falschen Bug die J/80 Tak for Turen so hart, das die J/70 ihren Mast verlor.
Die Ergebnisse: Nach insgesamt 7 Wettfahrten lag Pike (GER 614) nur ein Punkt vor Diva (GER 1107) und belegte damit ungewohnt knapp den ersten Platz. Frida (GER 1032) lag überraschend auf dem 3. Platz mit 2 Punkte vor Jim (GER 900) die eine den 4 Platz belegten. Auf Platz 5 kam Ja Schatz (GER1425) mit nur 3 Punkten Rückstand zu Frida. Die Abstände der führenden Boote waren außergewöhnlich klein und die insgesamt sehr engen und spannenden Rennen konnte die Enttäuschung über die beiden verlorenen Tage etwas mildern.
Bei der Kieler Woche 2018 nahmen 18 J/80 teil, darunter ein Boot aus den Niederlanden und ein Boot aus Dänemark. Als nächstes steht die Dänische Meisterschaft am 25.-26.08.2018 auf dem Plan. Im September folgt die German Open in Glücksburg vom 07.09 bis 09.09.2018.
Torsten Voss
Bilder von Wolf Hansen von der Kieler Woche findet ihr unter KiWo 2018, J70 and J80.
Anmerkung des Sekretärs: Es ist gute Tradition in der J/80 Klasse, dass das 3 platzierte Boot einer Regatta einen Bericht zur Veröffentlich auf der J/80 KV Seite schreibt. Die KV bedankt sich ganz herzlich bei GER 1032 Frida (Torsten Voss) für den Bericht.